Mitbringsel,
Aufmerksamkeiten, Gastgebergeschenke, kleine Freuden, Kleinigkeiten... Es gibt
viele Begriffe für kleine Geschenke zwischendurch. Ich persönlich liebe es zu
schenken und freue mich immer tierisch, wenn ich ein Geschenk übergeben darf.
Geburtstage von Familie oder Freunden liebe ich und bin meistens immer die
Person, die Geschenke und Absprachen organisiert oder die man um Rat fragt,
wenn es um Geschenke geht. Letztes Jahr kam kurzzeitig die Debatte in unserer
Familie auf, ob wir in dem Jahr nicht Wichteln wollen. Ich war strikt dagegen.
Ich liebe es zu schenken und möchte mich doch an Weihnachten nicht nur an einem
verschenkten Geschenk erfreuen. Mein Bruder hatte auch schnell den Einwand,
dass ich sowieso schnell raus bekommen würde wer wen hat, da jeder mich um Rat
fragen würde. Außerdem liebe ich es auch Geschenke zu erhalten, als war die
Debatte schnell beigelegt.
Gestern
habe ich Erdbeermarmelade gekocht und mein Liebster hat sofort gefragt, wie wir
die ganze Marmelade zu zweit aufbrauchen wollen. Als ich ihm sagte, dass ich
vorhabe die Gläser zu verschenken guckte er mich mit riesen Augen an. Das ist
doch Überflüssig meinte er. Und da kam mir die Idee zu diesem Blogeintrag. Denn
ich habe das Gefühl, dass Zwischendurchgeschenke aussterben. Vor allem in
meinem Alter der Mitzwanziger geht der Trend zum Beispiel der
Gastgebergeschenke erheblich runter. Dabei gibt es doch nicht schöneres, als
eine Flasche Wein, Pralinen oder Blumen zubekommen, wenn man etwas bei sich
veranstaltet. Ob Gartenparty, Weihnachtsessen, Fiestaabend oder einfach nur ein
kleines Zusammenkommen der Freunde. Ich liebe es solche Abende zu veranstalten
aber es macht auch viel Arbeit. Umso mehr freue ich mich, wenn die Freunde mit
einem guten Wein oder Pralinen an der Tür klingeln. Es muss dabei ja auch nicht
die preislich hochwertigen Geschenke sein. Es geht mir einzig und allein um die
Geste und der Gedanke der dahinter steckt. "Ich
schätze dich und die Abende die wir bei dir verbringen können." Als ich das erste Mal bei den
Eltern von meinen Liebsten war, habe ich ihnen selbstgemachten Limonensirup
mitgebracht, aus Höflichkeit. Natürlich wollte ich auch guten Eindruck
hinterlassen, klar. Zu Ostern gab es dann aber für seine Oma die Stoffhühnchen
an Zweigen. Sein Vater hat ein Schachtel Merci bekommen, weil er uns so toll
beim Umzug geholfen hat. Das hätte alles bestimmt nicht sein müssen da sie uns
gerne helfen und uns gerne da haben. Es war aber so schön zu sehen, wie sie
sich über diese kleinen Aufmerksamkeiten gefreut haben und auch hier die
Aussage: Danke, wir schätzen
euch und eure Arbeit und nehmen das nicht für Selbstverständlich.
Ich
bin sehr froh, dass ich einen Freundeskreis habe bei denen sich diese kleinen
Nettigkeiten eingebürgert haben. Nicht nur wenn jemand etwas Besonderes zum
Freundeskreis beigetragen hat. Letztens habe ich mich zum Beispiel mit einer
meiner besten Freundinnen zum Kaffee in der Stadt getroffen und sie drückte mir
einfach einen Labello in die Hand. Sie war gerade im Drogeriemarkt und die
waren im Angebot, deswegen hat sie gleich zwei mitgenommen. Einen für sie und
einen für mich. Ist das nicht wunderbar? Fühlt man sich da nicht wertvoll? Sie
hat nicht einmal 2 Euro ausgegeben, aber der Labello hat einen tierischen Wert
für mich.
Ist
das nicht schön? Und in der heutigen Zeit nicht wichtiger als jemals zu
vor?!
Dabei
muss es ja nicht nur um Geschenke gehen, ich freue mich auch sehr wenn mein
Bruder zum Beispiel ein Foto von etwas, was ich richtig toll finde
schickt.
Schenkt
und lasst euch beschenken! Wenn ihr damit anfängt, wird es bald zurückkommen
und die Welt ein wenig schöner.